So gut wie aufgestiegen

Geschrieben am 28.03.2022 von Lukas Rasch

Am sonnigen Sonntag versammelte sich unsere sechste Mannschafft erneut, um weitere Punkte in der Bezirksklasse einzusammeln. Diesmal ging es gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten Kettwig. Daher hatte der Kampf richtungsweisenden Charakter, mit einem Sieg wären beide Teams nur noch schwer vom Aufstieg zu stoppen. Dank Axels Hilfe konnten wir auch den nötig gewordenen Raumwechsel ohne Probleme meistern. Unsere Mannschaft wurde dieses Mal von Markus Kontny und Achim Kühn als Ersatzspieler komplettiert.

Edwin musste sich mit einem katalanischen Aufbau auseinandersetzen und spielte schnell c5. Nach einem Tausch auf g3 hatte er die halboffene Turmlinie für sich. Edwin hatte inzwischen alle Bauern festgelegt. Weder für Türme, noch für Läufer war jeglicher Durchbruch möglich. Folglich einigte er sich mit seinem Gegner auf ein Remis. Eine starke, wenn auch ruhige Partie von beiden. 0,5-0,5

Ersatzspieler Markus hatte eine asymmetrische Bauernstruktur auf dem Brett. Sein Gegner versuchte seine Figuren zu entwickeln und dachte nicht an den vielversprechenden Minoritätsangriff. Nachdem einiges getauscht wurde, entstand eine symmetrische Bauernstruktur. Wenig später verlor Markus leider die Kontrolle über seine am Königsflügel vorangetriebenen Bauern. Er hatte auf einen rückständigen Bauern Druck ausgeübt, nachdem dieser aber verteidigt werden konnte, standen seine Bauern abholbereit. Trotz harten Kampfes waren die beiden gegnerischen Mehrbauern dann doch zu viel. 0,5-1,5

Achim spielte den Preußischen Angriff. Sein Gegner wirkte orientierungslos und verlor prompt einen Bauern. Es entstanden heterogenen Rochaden. Achim konnte seinen Mehrbauern zum Freibauern weiterentwickeln. Später entstand ein Schwerfigurenendspiel mit Dame + Turm. Achim musste stets auf das drohende Grundreihenmatt aufpassen. Doch wenig später gewann er taktisch, da sein Bauer durchlief, sodass die Dame den gegnerischen Turm gewann. 1,5-1,5

Stefan fühlte sich gegen den gegnerischen Larsen-Bird Aufbau sichtlich unwohl. Er manövrierte seinen Springer von f6 über e8, d6 nach f5 und blockierte mit f6 die Läuferdiagonale. Zudem stellte er seinen Läufer nach b7, welcher die weißen Felder auf der langen Diagonale beherrschte. Stefans Gegner wollte einen Königsangriff inszenieren, welchen Stefan aber souverän im Keim erstickte. Im Partieverlauf gewann er einen Bauern und verpasste seinem Gegner einen Rückständigen, welchen Stefan mit beiden Türmen angriff. Doch anstatt den Bauern zu nehmen, sperrte er lieber den gegnerischen Läufer ab, den er sich schnell abholte. Die Mehrfigur verwandelte er dann sicher. 2,5-1,5

Herbert besetzte gegen Königsindisch schnell das Zentrum und gewann einen Bauern als sein Gegner sich zu e5 entschied. Er entwickelte zudem geschickt seine Figuren. In gewohnter Manier warf Herbert alles nach vorne. Doch bei seinem Angriff sprang wider Erwarten leider nichts heraus, stattdessen verlor er einen Bauern am Damenflügel. Im Leichtfigurenendspiel waren die beiden gegnerischen Freibauern dann aber glücklicherweise blockiert, sodass er das Remisangebot annahm. 3-2

Ich spielte gegen e4 die Hippopotamus Verteidigung mit 1….Sh6. Mein Gegner führte früh seinen h-Bauern in die Schlacht und tauschte diesen mit meinem g6. Nachdem ich ein Turmpaar tauschen und somit die gegnerische lange Rochade verhindern konnte, öffnete sich die h-Linie für meine übrigen Schwerfiguren. Als ich dort die gegnerische Stellung enterte, opferte mein Gegner überraschend eine Figur am Damenflügel, um drei Bauern zu gewinnen. Den gegnerischen Bauerndurchmarsch im Zentrum in Richtung meines Königs konnte ich nur mit einem riskanten Königsmarsch über das ganze Brett oder alternativ mit einem Dauerschach beenden. Nach langem Überlegen entschied ich mich beim Blick auf die anderen Bretter für das sichere Remis. 3,5-2,5

Collin spielte gegen Sizilianisch früh f4. Anschließend wurde sein Gegner gierig und nahm den b2-Bauern mit der Dame weg. Collin ließ sich Zeit und wählte eine der besten Varianten, mit der er eine Qualität gewann, da die gegnerische Dame in Abzüge geriet:

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Nach einiger Zeit hatte Collin zwei Freibauern am Damenflügel gebildet. Alles sah nach einem sicheren Sieg aus, bis plötzlich ein gegnerischer Bauer auf Collins zweiter Reihe landete. Das Umwandlungsfeld war zwar gedeckt, aber Collin musste die Qualität zurückgeben. Daraufhin hatte er jedoch ein angenehmes Endspiel, welches er am Ende solide zum Punkt und gleichzeitig zur Spielentscheidung brachte. 4,5-2,5

Heinz-Jürgen spielte im Franzosen die Winawer Variante. Es entstanden Doppelbauern auf f7, f6 und auf c2, c3. Im weiteren Verlauf tauschte er wohlüberlegt einige Figuren ab. Zum Schluss hatte Heinz-Jürgen trotz eines zwischenzeitlichem Minusbauern eine gute Stellung erreicht, denn seine Figuren waren im Endspiel aktiver. Jedoch gingen ihm in den letzten Zügen in einem schwierigen Endspiel die Ideen sowie die Zeit aus und deshalb nahm er das gegnerische Remisangebot zum 5:3 Endstand an.

Nach diesem Kampf ist unsere 6te Mannschafft nun wie schon in der Überschrift erwähnt so gut wie aufgestiegen. Es gibt nur noch ein Szenario, das am letzten Spieltag auftreten kann, dass wir nicht aufsteigen, jedoch spricht die Tabelle für sich.

Am 08.05 können wir dann in Holsterhausen den Aufstieg aus eigener Kraft perfekt machen.

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Denken - auch eine Art Jagd; - Einer verfolgt den Gedanken, - der andere den, der ihn hat.

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