Auftaktsieg für die U20-2

Geschrieben am 18.12.2021 von Lukas Schimnatkowski

Nach der glücklicherweise gelungenen Entzerrung unseres Terminwirrwars stand der erste Mannschaftskampf für unsere zweite Jugendmannschaft dieses mal an einem Samstag an. Wir hatten uns zwar im Vorhinein mit unseren Gegnern aus Solingen auf diesen Termin geeinigt, trotzdem mussten beide Mannschaften mit Ersatz antreten. Vor allem unsere Gäste waren stark betroffen. Umso ehrenwerter ist das Entgegenkommen unseres Gegners bezüglich der Verlegung zu bewerten, was letztlich dazu führte, dass ein nominell relativ ausgeglichener Kampf ausgetragen wurde. Wir hatten mit Luca und Isabel zwei Ausfälle zu verzeichnen, doch Daniel und Sam sprangen dafür natürlich bereitwillig ein.

Den ersten Treffer landete jedoch Collin, der am vierten Brett einen positionellen Fehler des Gegners so ausnutzte, dass seine Figuren die entstandene Felderschwäche auf f6 stetig ausnutzen konnten. Kurze Zeit später ging Schwarz eine Qualität abhanden und nachdem Collin auch noch den verbleibenden gegnerischen Läufer aufgrund der schwachen Grundreihe gewonnen hatte, war diese Partie entschieden: 1-0.

Kurz darauf meldete Sam das 2:0! Nachdem er in der Eröffnung durch zu schnelles Spiel einen Bauern geopfert hatte, konnte sich der noch unerfahrene Gegner bemerkenswert gut konsolidieren. Dann jedoch hatte diesen wohl das Angriffsfieber gepackt, als er die Bauern vor seinem eigenen König zum Angriff nach vorne schickte. Sam nutzte diesen Umstand sofort für sich aus. Die schwarzen Bauern vor dem gegnerischen König waren viel zu weit vorgerückt und hinterließen irreparable Schwächen bei vollem Brett, sodass nunmehr der schwarze König einem gefährlichen Angriff ausgesetzt wurde. Mit zunehmend konzentrierterem Spiel gelang es Sam schließlich, die gegnerische Dame durch einen Abzug zu erobern, wonach die Partie schnell zu Ende ging.

Daniel sah sich derweil im Franzosen mit einer unkonventionellen Eröffnung konfrontiert. Nachdem seine Gegnerin erst im achten Zug den sonst so gewöhnlichen Zug d2-d4 spielte, verlief die Partie zwangsläufig untheoretisch. Daniel konnte das weiße Zentrum in Folge erschüttern und seinen Lc8 durch Öffnen der langen Diagonale zur spielbestimmenden Figur machen, 3-0. Hier die Partie mit einigen Anmerkungen:

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Lukas hatte am zweiten Brett ebenfalls einen guten Start in die Partie erwischt. Nachdem er exakt seine am Tag zuvor erarbeitete Vorbereitung auf dem Brett hatte, konnte er bereits mit einigem Vorteil aus der Eröffnung gehen. Er hatte seinem Gegner früh einen doppelten c-Bauern verpasst und belagerte den vorderen nun mit allen Figuren. Wie er dann in das resultierende Turmendspiel abwickeln konnte, habe ich zwar nicht gesehen, aber er konservierte seinen Vorteil derart, dass das Turmendspiel mit Mehrbauer schon irgendwie gewonnen sein musste. Am Ende gewann er folgerichtig, 4-0.

Ole hatte als einziger eine verlustträchtige Stellung auf dem Brett, nachdem sein Gegner ihn wohl mit einer Art Königsangriff überrascht haben musste, denn der schwarze König musste unter Dauerbeschuss vom abgeräumten Königsflügel zum Damenflügel wandern. Auf dem Weg dorthin kam Ole allerdings eine für seine Stellung nicht unerhebliche Qualität abhanden, sodass er die Folgestellung nicht mehr halten konnte, 4-1.

Die letze Partie spielte Nils, der von allen Brettern immer die unklarste Stellung hatte. Er zeigte jedoch starkes Stellungsverständnis, als er in einer Art klassischen Sizilinaner den Bauernzug e6-e5 zog, wodurch der weißfeldrige Läufer der Gegnerin ein tristes Dasein auf g2 führen musste (blockiert vom eigenen Bauern e4).

Nils Berresheim

Seine Gegnerin versuchte daher, mit f4-f5-f6 Schwächen am schwarten Königsflügel zu erzeugen, es waren dafür jedoch schon zu viele Leichtfiguren getauscht. Nachdem Nils sich den Bauern e4 im Zentrum geschnappt hatte, zog er den Läufer nach g6 zurück, was die weißen Angriffshoffnungen erheblich dämpfte. Nils konnte in Folge den finalen Punkt einfahren, 5-1.

Somit kann unsere zweite Jugendmannschaft nach dem etwas hohen 5:1-Sieg nun in den nächsten Runden frei aufspielen, der nächste Gegner wird der Klub Kölner SF sein.

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Nach meinem Verständnis streben die Dinge der Welt danach, Musik zu werden. Schach ist sehr nahe dran.

Peter Swidler