Beim sechsten Meisterschaftsspiel in der Verbandsklasse, Gruppe III konnte unsere Mannschaft SFK4 einen knappen, aber verdienten Sieg verbuchen. Die Mannschaft aus Brackel spielte in Bestbesetzung und war wie zu erwarten ein starker Gegner. Unsere Mannschaft spielte in gewohnter Aufstellung, aber an Brett 8 mit Debütant Michael Wolff, der kurzfristig durch den Ausfall von Nikita in die Mannschaft kam.

Nach nur 23 Zügen vereinbarte Tim Dette an Brett 7 Remis und verbrachte einen geruhsamen Nachmittag auf der Couch.

Max Heldt, zurzeit in bestechender Form, nutzte mit Schwarz die Grundreihenschwäche seines Gegners und gewann entscheidendes Material:

Es folgte noch 42.De1 Dxa4 43.Se4 Lg7 mit Aufgabe. So gingen wir gegen Brackel3 mit 0,5:1,5 in Führung.

Jürgen Armbrüster konnte die Angriffe seines 100 DWZ-Punkte stärkeren Gegners abwehren und steuerte ein wichtiges Remis zum Mannschaftsergebnis bei. Bei Josua hingegen sah es schon recht früh aufgrund eines Eröffnungsfehlers nicht gut aus. Im entstandenen Damenendspiel konnte er die gegnerischen Bauern nicht mehr aufhalten und musste aufgeben. Halbzeitstand 2,0:2,0!

Michael Wolff, der gegen einen deutlich DWZ-stärkeren Gegner antreten musste, konnte im Mittelspiel den Damenausflug seines Gegners nutzen und entscheidendes Material gewinnen. Das Endspiel mit Dame und Bauern gegen Turm und Bauern konnte Michael mit einem schönen Matt krönen:

Wir waren nun alle zuversichtlich, den Mannschaftskampf zu gewinnen. Aber plötzlich zogen bei Bernd an Brett 5, bedingt durch einen Rechenfehler, dunkle Wolken auf. Bernd hatte im Turmendspiel zwei verbundene Freibauern am Damenflügel, die praktisch nicht mehr aufzuhalten waren. Aber sein Gegner war nicht untätig und hatte sich ebenfalls einen gefährlichen Freibauern verschafft. Hier verrechnete sich Bernd und sein Gegner konnte seinen Freibauern zur Dame umwandeln und die Partie gewinnen. Nach dem überraschenden Ausgleich wurde es nun noch einmal spannend.

Ich spielte einen offenen Sizilianer, den Schwarz mit dem flexiblen Kan- Aufbau bekämpfte. Es entstand eine sehr komplizierte Stellung, in der Schwarz den Bauern auf g7 opferte, um mit Hilfe des Läuferpaars und der halboffenen g-Linie Druck gegen den weißen König zu entwickeln.

Nach 17 Sa5 Sg6 18.Sxb7 Sxh4 19.Sxd8 gelang es Weiß, den Mehrbauern zu behaupten. Im 51. Zug entstand folgende Diagrammstellung:

Schwarz zog 51...Td6, und nun hätte Weiß mit 52.Ta7 Schwarz vor ernsthafte Probleme stellen können. Aufgrund der Entwicklung an Brett 1 und meiner knappen Bedenkzeit bot ich nach wenigen Zügen Remis an, was von meinem Gegner auch sofort angenommen wurde. Brackel3 - SFK4 3,5:3,5.

In der letzten und entscheidenden Partie spielte Lukas den berühmten Königsindischen Angriff, auch KIA genannt, der von Weiß auf viele schwarze Verteidigungsideen gespielt werden kann. Nach wenigen Zügen entstand folgende Brettstellung:

…der typische KIA-Aufbau, der von vielen Großmeistern gespielt wird. Allerdings wird diese Eröffnung von den Supergroßmeistern selten angewendet. Meist wird in der abgebildeten Stellung Te1 gespielt, aber Züge wie b4 oder c3 sind auch anzutreffen. Lukas spielte Te1, stützte das Zentrum und bereitete den Vorstoß d4 vor. Im weiteren Verlauf konnte Lukas Schritt für Schritt seine Stellung verbessern und erreichte nach 28 Zügen folgende Brettstellung:

Schwarz hatte gerade g4 gespielt und Lukas konnte mit dem Vorstoß h3 einen deutlichen Vorteil erreichen. Die schwachen weißen Felder im schwarzen Lager, hervorgerufen durch den Abtausch des Läufers auf h3, das fehlende Gegenspiel, der fehlende Raum und die unsichere Königsstellung machten die Verteidigung der schwarzen Stellung sehr schwierig. Lukas spielte konzentriert weiter und Schwarz gab sich nach 49. f5 geschlagen.

Damit machte Lukas den wichtigen Punkt zum knappen, aber verdienten Mannschaftserfolg gegen Brackel3. Die Freude nach dem wichtigen Sieg war allen SFK-Spielern anzumerken und steigerte sich noch, als wir den aktuellen Tabellenstand unserer Gruppe im Internet einsehen konnten! Sowohl SW Oberhausen als auch SC Mülheim mussten sich an diesem Spieltag geschlagen geben und uns in der Tabelle den Vortritt lassen!

Als Tabellenführer in der Verbandsklasse muss unsere Mannschaft noch gegen Recklinghausen, Oberhausen und Horst-Emscher antreten und kann durch drei Siege unmittelbar in die Verbandsliga aufsteigen! Die Vorentscheidung um den Aufstieg wird möglicherweise schon bei unserem schwierigen Spiel gegen den direkten Verfolger SW Oberhausen am 12.03.2017 fallen. Die SG Mengede und SC Mülheim haben natürlich auch noch schwierige Spiele vor sich. So muss der SC Mülheim als nächstes gegen Brackel3 und in der letzten Runde gegen SW Oberhausen antreten. Die SG Mengede trifft am Ende auf den SV Erkenschwick. Wenn wir in den nächsten drei Runden unser schachliches Können abrufen, bin ich mir sicher, dass wir die Tabellenführung nicht mehr aus der Hand geben werden!

Das nächste Heimspiel unserer Mannschaft findet am 19.02.2017, um 14:00 Uhr gegen Recklinghausen statt. Zuschauer sind herzlich willkommen.