Good Morning, Germany!

Geschrieben am 18.10.2008 von Bernd Rosen

Jugendweltmeisterschaft in Vietnam

Vung TauMit einem kräftigen und langgezogenen „Good Morning, Vietnam!“ begrüßte Robin Williams in dem gleichnamigen Film als Radiomoderator seine Hörer. In der Folge hatte er immer mehr Probleme damit, sein Auditorium mit schmissigen Hits und positiven Stories bei Laune zu halten und die schmutzige Wirklichkeit des Krieges auszublenden – ich hoffe, im Verlauf dieses Turnieres nicht ähnliche Schwierigkeiten zu haben, gute Nachrichten zu verbreiten. Bis jetzt fällt es mir leicht, denn alle sind wohlbehalten in Vietnam angekommen und die Stimmung ist gut.

Alle sind gut angekommen? - Fast alle. Ein Bisschen Schwund ist immer, und das traf auch auf unsere Delegation zu. Ein für vier Turnierteilnehmer engagierter Privattrainer kam ohne Reisepass zum Flughafen in Frankfurt („So etwas besitze ich gar nicht!“) und musste zu Hause bleiben. Inzwischen kam die Nachricht, dass er die nötigen Formalitäten erledigt hat und morgen nachkommen wird.

Der Rest der Truppe traf gestern nach einem ruhigen Flug planmäßig in Ho Chi Minh City ein, wie das frühere Saigon heute heißt. Gleich vier freundliche junge Damen empfingen uns am Flughafen.

Sonja und DianaAuch unseren TeilnehmerInnen waren die Strapazen der Anreise nicht anzumerken.

Ein Erlebnis für sich war die anschließende Busfahrt zum Hotel. Eine unüberschaubare Flut von zwei- und vierrädrigen Fahrzeugen ergoss sich mit ohrenbetäubendem Lärm durch die Straßen. Ein Gaspedal und eine Hupe – mehr braucht es ja eigentlich auch nicht, um vorwärts zu kommen. Vier Personen auf einem Motorrad, Hund auf dem Motorrad, Frau auf dem Sozius mit Baby im Schoss, Rikscha mit fünf Fahrgästen in einem Korb, in dem bei uns zu Hause vielleicht ein Hund Platz fände ... das alles und noch viel mehr haben wir mit Faszination und Grauen aus der sicheren Höhe unseres Sitzplatzes im Bus beobachten können.

Straßen von SaigonAnschließend großer Empfang im Hotel, Gläser mit Fruchtsaft wurden gereicht (hieß es nicht, Eiswürfel können auch schon gefährlich sein? - zu spät!), ein Kamerateam filmte unsere Ankunft, ein Dolmetscher stand bereit – ein beeindruckendes Zeichen der vietnamesischen Gastfreundschaft, von der ich schon vorher viel gehört und gelesen habe.

Training, Erholung und Anpassung an die wirklich tropischen Temperaturen standen für heute auf dem Programm. Am Nachmittag warfen wir dann einen ersten Blick in den Turniersaal. „So tolle Rahmenbedingungen habe ich noch nicht gesehen!“ lautete der spontane Kommentar von Großmeister Thomas Pähtz, als er die Halle sah, in der die Vorbereitungen für die Eröffnungsfeier auf Hochtouren liefen. Rund um das Gebäude, das anscheinend nagelneu ist, sind noch einige Arbeiten im Gange. Hier noch einige Fotoimpressionen vom ersten Tag:

Fotogalerie Vietnam 2008

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