Karl-Heinz Glenz in guter Form

Geschrieben am 27.06.2005 von Bernd Rosen

4. Deutsche Amateurmeisterschaft 2005

Karl-Heinz GlenzFür eine faustdicke Überraschung sorgte unser langjähriges Vereinsmitglied Karl-Heinz Glenz, der seit vielen Jahren in Dorsten lebt und für den SK Hervest-Dorsten die Mannschaftskämpfe bestreitet. Den Fachleuten ist er ja eher als ein Pionier der Schachwertungszahlen und langjähriger Leiter der INGO-Zentrale des Deutschen Schachbundes bekannt. Beim diesjährigen Ramada-Cup, der deutschen Amateurmeisterschaft, stellte er jedoch unter Beweis, dass er sich nicht nur mit den Zahlen, sondern auch auf dem Schachbrett bestens auskennt:

Zunächst kam er in der Vorgruppe in Brühl auf ausgezeichnete 4 Punkte aus 5 Partien, womit er sich für das Finale der Gruppe E qualifizierte, das vom 26. bis 28.05. in Hockenheim ausgetragen wurde.

Auch hier spielte er groß auf. Nach vier Runden hatten er und und sein junger Gegner Marius Zeyher aus Rommelshausen (Württemberg) 3,5 Punkte. In der entscheidenden Begegnung der Schlusrunde agierte Karl-Heinz Glenz, der zum dritten Mal mit den schwarzen Steinen spielen musste, unkonzentriert und verhalf seinem Gegner zum deutschen Meistertitel.

Glenz war mit seinen fast 78 Jahren der weitaus älteste Teilnehmer und wurde für seinen 4. Platz unter 555 Teilnehmern aller E-Vorgruppen besonders gewürdigt. Ein Kommentator schrieb unter Bezug auf die Rennstrecke in Hockenheim u.a.: "Glenz fährt als Oldtimer das Rennen mit, ... aber der Motor ist noch gut in Schuss ... mit Jahrgang 1927 der älteste Teilnehmer." Nach Buchholz-Wertung lag er noch gemeinsam auf Rang 3 und machte sich Hoffnung auf einen der schönen Spezialpokale. Die zusätzliche Sonneborn-Berger-Wertung stufte ihn leider zurück. Seine Leistung (mit akuellen DWZ seiner Gegner) zeigt sich deutlich an der Turnierleistung von 1800 DWZ-Punkten, d. h. 1547 + 46! Er bekam eine gerahmte Urkunde und ein Preisgeld in Höhe von 60 Euro in Form eines Gutscheins. Bei der persönlichen Siegerehrung stand er in einer Reihe mit Exweltmeister Anatoli Karpow und dem Präsidenten des Deutschen Schachbundes Alfrd Schlya.

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