Zwei verpasste Siege für die Jugend

Geschrieben am 11.12.2017 von Volker Gassmann

Unser Fritz - SFK II und Schalksmühle - SFK I jeweils 3:3

In kurzer Folge vergaben zunächst am vorigen Wochenende die zweite Jugendmannschaft den Sieg gegen Unser Fritz, und an diesem Wochenende die erste Mannschaft den Sieg gegen Schalksmühle. Beide Spiele endeten 3:3, und beide Mannschaften stehen nun mit 3 Mannschaftspunkten aus 3 Spielen in der Tabellenmitte. Für den angestrebten Klassenerhalt stehen nun im Januar wichtige Spiele auf dem Programm: Am 20.01. trifft FK II auf Rochade Steele/Kray, und am darauffolgenden Tag spielt SFK I in Paderborn.

Beim Kampf von SFK II hatte Unser Fritz sportlich fair vor Beginn des Kampfes mitgeteilt, dass sie ihr Brett 1 frei lassen müssten. Isabel brauchte daher nicht anzureisen. Bereits nach weniger als 1 Stunde erhöhte Nils mit einer starken Partie auf 2:0. Leider verlor anschließend Elias nach gutem Start (Bauerngewinn auf f7) die Dame. Luca hatte einen komplizierten Drachen auf dem Brett, Bugrahan in einem Italiener durch ungenaues Spiel einen Bauern verloren. Sehr gut stand Alexander mit Schwarz in einem Franzosen. Bald verlor Elias und Alexander gewann: Zwischenstand 3:1. Zum Sieg fehlte also nur ein Remis.

Luca operte auf c3 die Qualität - möglicherweise nicht ganz korrekt, aber er erhielt aus bedrängter Stellung immerhin gute praktische Chancen. Bugrahan schien nach Fehlern seines Gegners bequem zu stehen, geriet jedoch mehr und mehr in Zeitnot: Weniger als 1 Minute für 10 Züge, das konnte nicht gut gehen! Tatsächlich verdarb er kurz vor der Zeitkontrolle seine Stellung und überschritt kurz danach die Zeit. Leider nutzte Luca seine Angriffschancen gegen die geschwächte Königsstellung nicht konsequent, geriet unter starken Druck und verlor schließlich ebenfalls. Endstand des Kampfes: Nur 3:3!

Spannendes Match in Schalksmühle endet ebenfalls 3:3

Vor dem Kampf in der Jugendbundesliga gegen die etwa gleichstarke Mannschaft aus Schalksmühle hatten wir Cem überzeugt, auf sein geliebtes Elefantengambit zu verzichten. Statt dessen kam gegen die starke Rebecca Browning Schottisch aufs Brett, wo seine Gegnerin ihre Lieblingsvariante mit Sb5 spielte. Obgleich Cem bald von der Vorbereitung abwich, erhielt er ein gutes Endspiel mit 2 Figuren gegen Turm + Bauer. Leider stellte er bald darauf einzügig den Bauern a7 ein und verhalf dem gegnerische Turm auf der 7. Reihe zu großer Aktivität: die Partie drohte vollständig zu kippen. Cem verteidigte sich jedoch aktiv und genau, erreichte eine ausgeglichene Stellung und bot Remis an.

Auch an den anderen Brettern war es zu den erwarteten Begegnungen und überwiegend zu den erwarteten Stellungen gemommen, da Schalksmühle in Bestbesetzung antrat. Allerdings versank Timo bald in ewiges Grübeln - hatte er die Variante vergessen oder hatte sein Gegner einen schlechten Zug gespielt, dessen Widerlegung schwer zu sehen war? Aus meiner Sicht stand ein typisch komplizierter Sizilianer mit langer weißer Rochade und schwarzem König in der Mitte auf dem Brett. Die Stellung wurde nicht leichter, als Timo seinen verloren gegangenen Bauern zurückgewann und einen Freibauer auf h6 erhielt, denn er musste dem Gegner das Läuferpaar überlassen. Ebenso kompliziert spielte Nikita, der sich auf Sweschnikov vorbeireitet hatte, aber nun gegen Scheveninger spielen musste und konsequent aber riskant mit f4 und g4-g5 vorging.

Einfacher zu beurteilen und bequem für Lukas sah sein Tschechisches Benoni gegen Lukas von Bargen aus, denn sein Gegner hatte seinen guten schwarzfeldrigen Läufer gegeben. Sehr gut standen Noel mit Schwarz in einem Franzosen und Jonas mit Weiß in einem Paulsen-Sizilianer, der allerdings französische Züge angenommen hatte. Noel, der mit einem Abzug einen Bauern gewonnen und zusätzlich die gegnerische Struktur ruiniert hatte, stand in einem Turmendspiel technisch auf Gewinn. Bei Jonas wusste man nicht genau, ob er 2 Bauern gewonnen oder sein Gegner diese geopfert hatte: Sein Springer stand in einer unangenehmen Fesselung und seine Grundreihe war schwach. Die Stellung hielt aber, und auch Jonas konnte zu einem klar gewonnenen Turmendspiel abwickeln.

Der schlechte Verlauf an den beiden hinteren Brettern - oder aber die nominelle Überlegenheit - hatte möglicherweise die gegnerische Mannschaftsführung veranlasst, Rebecca Cems Remisangebot ablehnen zu lassen. Zu Unrecht versuchte sie sehr scharf mit ihren Königsflügelbauern auf Gewinn zu spielen, verrechnete sich dabei aber. Cem hatte jetzt 2 Figuren gegen einen Turm, der gegnerische Freibauer war blockiert und ein Bauer von Cem lief nach vorne, nur sein Springer steht noch im Abseits. Nach gut 3 Stunden gewinnen dann in kurzer Folge Cem und dann Noel und es stand 2:0. Jonas tat sich allerdings sehr schwer bei der Verwertung seines Vorteils.

Unterdessen war Nikita durch ein typisches Qualitätsopfer von Schwarz in schwere Bedrängnis geraten und kämpfte ums Überleben. Auch Lukas und Timo standen jeweils nach mehreren Fehlern unter Druck. Vermutlich verdarb Lukas seine kritische Stellung in Zeitnot endgültig durch einen Fehler im 40. Zug, der seinem Gegner ein starkes Turmopfer ermöglichte, während Timo ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und scheinbar guten Remischancen erreichte. Bald darauf verlor Nikita. Immerhin näherte sich Jonas ganz langsam dem vollen Punkt. Dann in schneller Folge nach der Zeitkontrolle die Niederlage von Lukas und der Sieg von Jonas zum 3:2.

Leider war das Endspiel von Timo doch sehr schwierig, da die beiden weißen Bauern weit auseinander standen und Timos letzter Bauer bedeutungslos war. Tatsächlich verlor Timo dann unerwartet schnell und wir mussten uns wieder mit dem 3:3 abfinden. Ein verrückter Kampf, da an allen Brettern der Spieler mit der niedrigeren Wertung gewann. Vor allem aber eine tolle Leistung unser jungen Spieler!

Beide Mannschaften können und sollten sich steigern, damit wir erst gar nicht in die Nähe der Abstiegsplätze kommen. Die Kämpfe gegen Steele und Paderborn am 20. und 21. Januar sollten wir dasher möglichst gewinnen!

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