Personalia

Sieg im dritten Anlauf

Vom 11. - 17.  August wurde die Recklinghäuser Schachwoche als 7-rundiges Open im Schweizer System durchgeführt. Bei seiner dritten Turnierteilnahme stand Noel als Setzlisten-Zweiter bei 65 Teilnehmern nach 4 Runden mit 4 Punkten allein an der Spitze. In den letzten 3 Runden stand er jedoch besonders in seinen Schwarzpartien gegen Luka Schwitkowski (Runde 5) und Andreas Winterberg (Runde 7) stark unter Druck: Seine Gegner hatten sich sehr gut auf seine Französische Verteidigung vorbereitet, verbrauchten wenig Zeit und brachten ihn an den Rand der Niederlage. Noel bewies aber erneut seine enome Zähigkeit und genaue Variantenberechnung trotz Zeitnot und komplexen Stellungen. Letzendlich hielt er diese beiden Schwarzpartien und auch die Partie mit Weiß in Runde 6 Remis und wurde mit deutlichem Wertungsvorsprung verdienter Sieger.

Volker Gassmann verlor nach solidem Start mit 2,5 aus 3  durch einen groben Eröffnungsfehler gegen den Zweitplatzierten Andreas Winterberg den Anschluss an die Spitze und landete mit 4,5/7 auf Platz 13.

Turnierberichte gibt es auf der Homepage des Veranstalters, Ergebnisse bei Chess-Results - hier bei uns auch noch eine Partie des Turniersiegers zum Nachspielen:

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Mach's gut, Jürgen!

Mit großer Bestürzung erfahren wir, dass Dr. Jürgen Kraft Anfang Juni im Alter von erst 66 Jahren verstorben ist. Der gebürtige Mülheimer schloss sich nach langer Schachpause im Jahr 2010 unserem Verein an, wo er schnell nicht nur zu einer wichtigen Stütze unserer 4. Mannschaft avancierte, sondern sich aufgrund seiner unkomplizierten und freundlichen Art schnell allgemeiner Wertschätzung erfreute. Unvergessen seine humorvollen Beiträge im Rahmen unserer Sommerschach-Reihe, wo er bevorzugt seine Lieblingsgambits vorstellte. Stets lesenswert waren seine Spielberichte von Mannschaftskämpfen, aus denen seine Begeisterung für das Schachspiel, seine Mannschaft und seinen Verein unschwer abzulesen waren. Gekrönt waren diese kurzen Berichte von so witzigen Überschriften wie Jubel auf dem Monte Caterno, Resümee zum Saisonabschluss: Cool! oder Sorry, aber diesmal waren wir listiger.

Der renommierte Facharzt für Onkologie erwies sich nicht nur in diesen Texten, sondern auch im persönlichen Gespräch als weitgereister Mensch mit vielseitigen Interessen. Mit der ihm eigenen Begeisterung plante er nach dem vorzeitigen Abschied in den Ruhestand, seine schachlichen Aktivitäten noch deutlich auszuweiten: Er absolvierte die C-Trainer-Ausbildung, übernahm eine Schach-AG, spielte sein erstes Seniorenturnier - um dann durch Corona jäh gebremst zu werden. Seitdem beschränkte sich unser Kontakt auf seltene, lange Telefonate, in denen er davon berichtete, dass er doch begonnen hatte, stundenweise wieder zu arbeiten. Mit großem Interesse nahm er weiter Anteil am Geschehen innerhalb unseres Vereins. Offenbar hat er aber nicht wieder richtig Fuß fassen können. Zuletzt hatte er Schwierigkeiten, seine Wohnung zu verlassen, bei unserem letzten Telefonat noch im Mai befand er sich nach einem Sturz im Krankenhaus. Die Nachricht von seinem Tod kam dennoch völlig überraschend.

Unsere Telefonate endeten stets mit dem Gruß: Mach's gut! Ich glaube, dieser Gruß als Überschrift über diesem Text hätte Jürgen gefallen. Wir werden ihn noch lange vermissen!

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SFK-Quartett in Hastings

Eines der traditionsreichsten Schachturniere der Welt findet alljährlich über die Jahreswende hinweg im englischen Badeort Hastings statt. Bei der diesjährigen (98.) Auflage waren auch vier Katernberger mit von der Partie: Jan Dette, Lukas Schimnatkowski, Nikita Gorainow und Lasse Struck bildeten zugleich die komplette deutsche Delegation. Erfolgreich verlief das Turnier jedoch nur für Lasse Struck, der in den 9 Runden 55 ELO-Punkte gewann. Die nachstehende schöne Positionspartie entnehmen wir dem Bericht bei ChessBase. Weitere Informationen zum Turnier gibt es auch auf der Turnierseite.

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Ehrendes Gedenken an Günter Abendroth

Am 24. Januar 2024 verstarb im Alter von 93 Jahren nach schwerer Krankheit unser Ehrenmitglied Günter Abendroth.

Günter war über acht Jahrzehnte ein Freund, mit mir verbunden durch die Liebe zum Schachspiel. Schon 1947 spielten wir miteinander um die Essener Jugendmeisterschaft. Die Essener Schachgesellschaft 04 mit Dr. Wilfried Lange als Lehrer und Förderer führte ihn bereits in den 50zigern Jahren an die Spitze des Essener Schachs. Als Konkurrent und Gegner bei örtlichen und überörtlichen Turnieren trafen wir uns häufig zu friedlichem Wettstreit.
In den 70zigern Jahren fand er den Weg zu den Schachfreunden in Essen Katernberg. So wurden wir zu echten Freunden, die Seite an Seite gemeinsam zahlreiche Wettkämpfe bestritten, die uns im Jahre 1979 in die Schach Bundesliga führte. Große Erfolge feierte er auch bei Blitzturnieren, mit der Katernberger Mannschaft bei überörtlichen Turnieren, infolge seiner Reiselust auch bei Einzelturnieren im In- und im nahegelegenen Ausland. Auch mit zunehmenden Alter war seine Spielfreude ungebrochen. Die Deutsche Senioren Meisterschaft, zum zweiten Male ausgetragen 1990, sah ihn als Gewinner des Titels.

Mit Günter Abendroth verlieren die Schachfreunde Katernberg ein einsatzfreudiges und verdienstvolles Mitglied. In unserer Erinnerung wird er weiter leben!

Nachstehend zwei Partien, die seine hohe Meisterschaft im königlichen Spiel zeigen:

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Es gibt nur ein' Erich Krüger!

Seit er 90 Jahre alt ist, eilt Erich Krüger von Erfolg zu Erfolg. Schon oft ist er dabei nach fulminatem Start auf der Ziegeraden noch abgefangen worden. Nicht so in Altenkirchen, wo er auch aus den letzten beiden Runden noch 1,5 Zähler realisierte und mit 7,5 aus 9 alleiniger Turniersieger wurde. Mitgepielt haben über 90 Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren. Zu Erichs "Opfern" zählte auch unser Armin Meyer, den man im Vergleich eindeutig noch als "Jungsenior" ansehen muss. Armin landete am Ende mit 6 Punkten auf dem 7. Tabellenplatz. Als dritter Katernberger kam Jürgen Riesenbeck mit 5 Punkten auf Rang 29 ins Ziel. Die beiden dürfen sich wie wir alle mit dem Gedanken trösten, dass der Leistungshöhepunkt beim Schach offenbar jenseits der 90 liegt - wir müssen nur so lange durchhalten!

Ein ausführlicher Turnierbericht ist auf der Seniorenseite des Deutschen Schachbundes zu finden, wo wir auch voller Stolz nachlesen, dass mit Erich Krüger und Willy Rosen zwei Spieler unseres Vereins die beiden Führenden der Weltrangliste 90+ sind. Auch ein Blick auf die offizielle Turnierseite lohnt sich, und bei Chessresults sind nicht nur alle Ergebnisse einzusehen, dort stehen auch 401 Partien zum Download bereit.

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Deutscher Meister mit 91 Jahren!

Seit der Mann 90 ist, eilt er von Erfolg zu Erfolg: Erich Krüger spielt schon seit einem Jahr praktisch bei jedem Seniorenturnier ganz vorne mit. So auch bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft 65+ in Bad Wildungen: Auch hier war er beständig in der Spitzengruppe zu finden und ging mit formidablen 6 Punkten aus 8 Partien in die letzte Runde. Hier unterlag er zwar dem neuen Deutschen Meister Ackermann, war aber dank der besseren Zweitwertung dennoch bester Spieler in der Altersklasse über 75 und errang somit den Titel des Deutschen Nestorenmeisters 2023! Das Foto, bei dem er schon fast prophetisch auf seinen kommenden Erfolg anzustoßen scheint, entstand anlässlich des 90. Geburtstages seines ständigen Sparringpartners Willy Rosen.

Informationen zum Turnier gibt's auf der Turnierseite.

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Willy wird 90!

FIDE-Meister Willy Rosen, Fernschach-IM und Ehrenmitglied des Essener Schachverbandes, feiert heute seinen 90. Geburtstag. Anlass genug, noch einmal sein an Erfolgen reiches Schachleben wenigstens in Auszügen Revur passieren zu lassen:

Bereits 1948 wurde er mit der Essener Jugendauswahl NRW-Meister, ein Jahr später besiegte er in einer Simultanveranstaltung den Exweltmeister Euwe, bewies mit dem Gewinn der Deutschen Jugendmeisterschaft (1951) und dem 7. Platz bei der Jugendweltmeisterschaft (1953) sein herausragendes Talent. Seit dem Wechsel nach Katernberg im Jahr 1967 spielte er über Jahrzehnte an einem der Spitzenbretter unserer 1 Mannschaft und zählte auch zu dem Team, das sich 1980 für die damals neue einteilige Schachbundesliga qualifizierte. Sein Wechsel ins Seniorenfach liegt nun auch schon 30 Jahre zurück, hier wurde er sowohl Deutscher Seniorenmeister als auch Nestorenmeister. Bei Schachweltmeisterschaften erreichte er hervorragende Platzierungen.

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Hätte, hätte, Fahrradkette!

Mensch, war das knapp! Dass man auch mit 90 Jahren noch ganz ausgezeichnet Schach spielen kann, demonstrierte Erich Krüger bei der Offenen Senioren Einzelmeisterschaft von Schleswig-Holstein in Büsum auf eindrucksvolle Weise: In den ersten fünf Runden gewann er alle Partien, gab dann gegen GM Hajo Hecht das erste Remis ab und verpasste erst durch eine unglückliche Niederlage in der letzten Runde den Turniersieg.

Schachfreund Ulrich Mittelbachert vom Lübecker SV versorgte uns nicht nur mit aktuellen Informationen über Erichs Siegeslauf, sondern schilderte anschließend auch den dramatischen Verlauf der letzten Runde und sandte einige Fotos zu, die wir für diesen Bericht dankend verwenden.

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Die größte Kunst beim Schach besteht darin dem Gegner nicht zu zeigen was er tun kann.

Garri Kasparow

Aus der Schachwelt